Das Buch:
Jahnyah – Mein Baby ist tot.
Gleißendes Licht blendete mich. Um mich herum viele Stimmen, einige vertraut, andere unbekannt.
„Hallo Frau Faschinger“, sagte eine Frau in blauer Uniform. „Wir hatten eben Übergabe. Ich bin die jetzt für Sie zuständige Hebamme, und das ist Ihre Tochter Jahnyah.“
Bis hierher war mir der Ablauf bekannt; ich kannte ihn ja schon von meinen anderen Geburten, ebenfalls Kaiserschnitte. Ich setze die Puzzleteile im Kopf zusammen:
Du hattest eine OP.
Einen Kaiserschnitt.
Dein Baby wurde geholt und
… und …
Da traf mich die Wahrheit wie ein Faustschlag ins Gesicht:
… und deine Tochter ist tot.
„Halten Sie doch mal Ihr totes Baby!“
Ich fing an zu weinen und sofort waren da Hände, die mich streichelten, und Stimmen, die beruhigend auf mich einredeten: „Alles ist gut, beruhige dich doch.“
Diese Stimme klangen gut und taten auch gut.
Aber mittendrin hörte ich wieder die Stimme der neuen Hebamme, die nun ganz dicht vor mir stand: „Frau Faschinger, bitte sehen Sie doch – hier ist Jahnyah, Ihre Tochter. Wollen Sie sie denn nicht mal halten?“
Jahnyah, Jahnyah, hallte es in meinem Kopf, natürlich wusste ich, wer Jahnyah war, aber halten, nein, halten wollte ich sie jetzt auf keinen Fall.
Umgang mit Kindstod
Viele Mütter gehen das Thema Totgeburt vorsichtig an und sprechen nur in lieblichsten Tönen von den „Sternenkindern“, die nun vom Himmel herab leuchten. „Jahnyah – Mein Baby ist tot. Umgang mit Kindstod“ ist ehrlicher und teilt auch die zutiefst betroffen machenden Aspekte einer solchen Erfahrung mit dir. Gleichzeitig klärt es auf und unterbreitet Vorschläge, sowohl an die Gesellschaft als auch an Frauen und Familien in ähnlicher Situation; an Menschen, die sich mit dem Thema Fehlgeburt bewusst und ungeschönt auseinandersetzen und vertraut machen möchten.
Ich möchte das Buch vorbestellen!
Der schmerzhafte Verlust eines Kindes
Die Autorin, Katharina Faschinger, lädt zum Lesen, Nach- und Umdenken ein. Ihr Buch ist intimer Bericht und Ratgeber zugleich; dazu offenherzige Hinterfragung eines vermeintlich Status Quo. Gibt es nicht auch noch andere Möglichkeiten, mit einer Stillen Geburt umzugehen, als die allseits bekannten, teils normierten, dafür oftmals nicht auf die wahrhaften Bedürfnisse trauernder Mütter individuell zugeschnittenen?
Mama sein ohne Baby
„Jahnyah“ beschreibt in chronologischer Abfolge die Erfahrung, ein Kind tot zu gebären, von der Freude über einen positiven Schwangerschaftstest und der Vorfreude auf die Geburt während der Schwangerschaft, die ersten Verbindungen zum Baby im Mutterleib, das Kennenlernen des Kindes, das da bald kommen wird – zur Botschaft, dass ebendieses Kind im Bauch keinen Herzschlag mehr hat, sowie dem Erleben einer Geburt, mit der man ein bereits totes Baby auf die Welt bringen muss. Der Umgang mit diesem Baby, d. h. der Leiche, und dessen Mutter im Krankenhaus;
„Sternenkinder“: Abschied und Trauer in der Familie und mit Geschwistern
Das Buch berichtet ebenso von Abschied und Trauer und einer Wochenbettzeit, die nun gänzlich sinnentleert scheint, wenn es doch niemanden zu versorgen gibt, hin zur Erkenntnis, dass es sehr wohl jemanden zu umsorgen gilt: die Mutter, sich selbst. Die verbleibende Familie, Geschwisterkinder, die nun kein Geschwisterchen kriegen, den Vater, der ebenfalls Anspruch auf Trauer hat. Freunde, die nicht zu Besuch kommen, weil kein süßes Baby lockt. Arbeitgeber, die nicht verstehen, dass auch eine Totgeburt eine Geburt ist und ein totes Kind ebenfalls Kraft und Zeit braucht. Die Gesellschaft, die vor dem Tabuthema Tod noch immer zurückschreckt und schweigt, oder wahlweise übersüß reagiert und den Schrecken in verniedlichende „Sternenkinder“-Sprache kleidet.
Genau dieses Buch brauche ich!
Erste Schritte nach einer stillen Geburt
Die ersten Schritte zurück in ein Leben, das ganz anders geplant und gewünscht war, sind schwer. Für die Mutter eines Kindes, das nicht mehr lebt, stehen Scham und Schuld zudem hoch im Kurs. Wie findest du also zu einer Akzeptanz des Geschehenen? Zu einem angemessenen Umgang mit dem Tod des eigenen Kindes? Wo findest du Rat und Hilfe? Wer steht dir nach einer Stillen Geburt bei?
Lasst uns Raum schaffen für Kinder, die es nun nicht mehr gibt!
Auch davon berichtet das Buch; und darüber hinaus steht dir Katharina als Hilfe zur Seite, wenn du dich mit dem Thema Totgeburt/ Fehlgeburt bewusst und ungeschönt auseinandersetzen und vertraut machen möchtest.